Einsatzmonitor in Betrieb
Bislang erfolgte die Information der Einsatzkräfte nach einem Alarm über einen Faxausdruck. Nachdem das bereits vor Jahren gebraucht beschaffte Faxgerät erste Verschleißausfälle zeigte, musste hierfür ein Ersatz gefunden werden. Im Zuge dieser Ersatzbeschaffung trat parallel dazu der Wunsch auf, gleich zu Einsatzbeginn neben den wesentlichen Einsatzinformationen, auch begleitende Infos und Daten zu erhalten. Die Lösung sollte also, dem digitalen Zeitalter entsprechend, eine Einsatzvisualisierung mittels Monitor sein.
Fündig geworden sind wir bei der Feuer Software GmbH mit der kostenlosen Software Einsatzmonitor. Andere Softwareprodukte, darunter diverse kostenpflichtige aber auch Open-Source-Programme, schieden aus verschiedenen Gründen aus.
Das eingehende Fax wird nun lokal durch einen Mini-PC (Intel NUC, 8GB Ram, 120GB SSD, Win10) mittels einer OCR-Software automatisch ausgelesen und vom Einsatzmonitor ausgewertet. Anschließend werden die wichtigsten Einsatzinformationen wie Lage, Einsatzstichwort, Adresse und sonstige Zusatzinformationen für eine frei wählbare Zeit auf einem 43“ Bildschirm angezeigt. Die Darstellung wird ergänzt um frei wählbare Kartenansichten der Einsatzstelle und einen Routenvorschlag. In die Kartenansicht der Einsatzstelle kann zusätzlich die Position von Hydranten oder sonstiger Wasserentnahmestellen integriert werden.
Solange kein Einsatz vorliegt, funktioniert der Bildschirm im Standbymodus als digitales schwarzes Brett. Der Inhalt ist konfigurierbar und umfasst Informationen wie die Uhrzeit, letzte Einsätze, eine Terminübersicht mit Google-Kalender, News, Nachrichten oder Unwetterwarnungen, um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Parallel zur Alarmierung mit Funkmelder und Sirene testen wir eine alternative Benachrichtigung der Einsatzkräfte mit einem Messenger-Dienst. Der Einsatzmonitor bietet die Möglichkeit, über den Messenger Telegram, Informationen an eine geschlossene Benutzergruppe zu senden. Wir haben uns darüber hinaus entschieden, ausschließlich nicht personenbezogene Daten zu senden. Die Empfänger werden nur mit dem Einsatzstichwort über einen aktuellen Einsatz benachrichtigt. Telegram bietet darüber hinaus eine einfache Möglichkeit zur Rückmeldung der Einsatzkräfte (Komme, Später, Nein), welche dann durch den Einsatzmonitor ausgewertet und angezeigt wird.
Der bisherige Faxausdruck zur Mitnahme auf dem Löschfahrzug wurde durch frei konfigurierbare Ausdrucke vom Einsatzmonitor ersetzt. Diese enthalten neben den aufbereiteten Einsatzinformationen nun ebenfalls die Positionen der Wasserentnahmestellen und einen Routenvorschlag.
Selbstverständlich ist der Bildschirm nicht die ganze Zeit in Betrieb. Ein Bewegungsmelder schaltet diesen erst ein, wenn jemand die Fahrzeughalle betritt. Insgesamt betrachtet ist das neues System sogar energiesparender als das bisherige Faxgerät. Letzteres hat eine Standby-Leistung von 10 Watt, der Mini-PC und der Drucker zusammen haben im Vergleich dazu eine Standby-Leistung von ca. 7 Watt.
Zuletzt sei noch angemerkt, dass alle benötigten Geräte und das erforderliche Installationsmaterial durch den Feuerwehrverein finanziert wurden. Der Bildschirm wurde von außerhalb des Gerätehauses nicht einsehbar montiert.
Weitere Informationen zum Einsatzmonitor:
Website und Download: www.feuersoftware.com